Möchten Sie im Urlaub flexibel unterwegs sein und ein Auto mieten? Damit es keine bösen Überraschungen gibt, lohnt es sich, bei der Mietwagensuche genau hinzuschauen. Informieren Sie sich sorgfältig darüber, welche Leistungen im Mietpreis enthalten sind und welche nicht. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Anmietung eines Kraftfahrzeuges im Ausland achten sollten und welche Methoden Vermieter und Vermittler gerne anwenden.
Inhaltsverzeichnis:
- Tipps für die Buchung eines Mietwagens
- Online-Buchung vs. Mietvertrag
- So umgehen Sie überflüssige Zusatzversicherungen
- Achtung vor No-Show-Gebühren
- Wichtige Hinweise zur Abholung und Rückgabe
- Full-To-Full-Tankregelung
- Verkehrsunfall mit dem Mietwagen
- Bussgelder und Strafzettel: Wer zahlt?
- Fazit
- FAQs
Tipps für die Buchung eines Mietwagens
Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Autovermietungen sorgfältig. Häufig werden Frühbucher-Rabatte oder spezielle Sparpreise angeboten. Lassen Sie sich jedoch nicht ausschliesslich vom günstigsten Preis leiten. Vergewissern Sie sich, dass alle gewünschten Leistungen im Mietpreis inbegriffen sind. Zusätzliche Kosten können schnell entstehen, wenn Sie unbegrenzte Kilometer, Kindersitz, Zusatzfahrer oder Navigationsgeräte erst vor Ort hinzubuchen. Überprüfen Sie zudem die Seriosität des Anbieters. Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte im Internet können hierbei sehr hilfreich sein.
Beachten Sie: Bei der Online-Buchung eines Mietwagens gibt es kein gesetzliches Widerrufsrecht. Die Bedingungen für eine kostenlose Stornierung entnehmen Sie den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters. Einige Vermieter ermöglichen eine kurzfristige Stornierung, andere verlangen 2-3 Tage Vorlauf, und bei wenigen ist eine Stornierung gar nicht möglich.
Online-Buchung vs Mietvertrag
Vertrauen Sie nicht darauf, dass Online-Buchung und Mietvertrag inhaltlich identisch sind. Prüfen Sie den Mietvertrag sorgfältig, bevor Sie ihn unterschreiben. Viele Reisende gehen davon aus, dass sie mit der Online-Buchung bereits einen verbindlichen Mietvertrag abgeschlossen haben. In den meisten Fällen dient die Online-Buchung jedoch lediglich zur Reservierung des Fahrzeugs.
Der eigentliche Mietvertrag wird erst vor Ort abgeschlossen und kann von der Online-Reservierung abweichen. Vor Ort können zusätzliche Versicherungen und Extras angeboten werden. In einigen Fällen berechnen unseriöse Anbieter solche Zusatzleistungen sogar ohne das Wissen des Mieters, was zu einer erheblichen Erhöhung des Mietpreises führen kann. Da die Abrechnung oft über die hinterlegte Bankkarte erfolgt, wird der Betrug häufig erst später bemerkt.
Tipp: Ist der Vertrag in einer Ihnen unbekannten Sprache verfasst, nutzen Sie die Übersetzungsfunktion Ihres Smartphones. Apps wie Word Lens oder Google Translate helfen dabei, den Vertrag schnell zu verstehen.
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So umgehen Sie überflüssige Zusatzversicherungen
Manche Autovermieter setzen Sie unter Druck, um Ihnen zusätzliche Versicherungen aufzudrängen, oder verweigern sogar die Herausgabe des Fahrzeugs. Lassen Sie sich von solchen Taktiken nicht einschüchtern. Um diese unnötigen Zusatzversicherungen zu umgehen, bleiben Sie standhaft und bestehen Sie darauf, das Fahrzeug zu den ursprünglich vereinbarten Konditionen zu übernehmen. Sollte sich der Vermieter weigern, setzen Sie sich unverzüglich mit der Geschäftsleitung der Autovermietung und dem Vermittler (auch Broker oder Veranstalter genannt) in Verbindung, über den Sie gebucht haben. Durch schnelles Eingreifen können Sie solchen Situationen effektiv entgegentreten und Ihre Chancen erhöhen, Ihr Geld zurückzuerhalten und den Abschluss unerwünschter Versicherungen zu vermeiden.
Achtung vor No-Show-Gebühren
„No Show“ bedeutet, dass der Mietwagen nicht pünktlich abgeholt wird und die Buchung verfällt. Der bereits gezahlte Mietpreis geht dabei in der Regel verloren, unabhängig von der Mietdauer. Viele Autovermittler behalten bei Nichterscheinen das Geld ein, auch wenn der Grund, wie z. B. eine Flugverspätung, nicht in Ihrer Verantwortung liegt.
Informieren Sie den Vermieter telefonisch, wenn Sie sich verspäten – dies bietet jedoch keine Garantie für eine Gebührenbefreiung. Besonders bei Anbietern mit Sitz im Ausland gelten oft andere Rechtsauffassungen. Vermeiden Sie unnötige Kosten, indem Sie sich vorher über die No-Show-Richtlinien des Anbieters informieren.
Wichtige Hinweise zur Abholung und Rückgabe
Bei der Abholung des Mietwagens sind Führerschein, Personalausweis und eine auf den Hauptmieter ausgestellte Zahlkarte erforderlich. Der Vermieter sollte in einem Übergabeprotokoll alle vorhandenen Schäden am Fahrzeug schriftlich festhalten. Achten Sie darauf, dass auch kleinste Kratzer und Dellen sorgfältig dokumentiert werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, den Zustand des Fahrzeugs mit Fotos oder einem kurzen Video festzuhalten.
Geben Sie das Fahrzeug möglichst nicht ausserhalb der Öffnungszeiten zurück. In solchen Fällen haben Sie keinen Einfluss auf das Rückgabeprotokoll und könnten für verursachte Schäden am Fahrzeug haftbar gemacht werden, die nach der Abstellung des Fahrzeugs bis zur nächsten Öffnung der Station entstehen. Dieses Risiko ist besonders hoch, wenn der Mietwagen auf einem öffentlich zugänglichen Parkplatz abgestellt wird.
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Full-To-Full-Tankregelung
Achten Sie bei der Mietwagenbuchung auf die Voll-voll-Tankregelung: Sie übernehmen das Fahrzeug vollgetankt und geben es ebenso vollgetankt zurück. Diese Option ist in der Regel kostengünstiger als die vom Anbieter angebotene Tankpauschale.
Verkehrsunfall mit dem Mietwagen
Bei einem Verkehrsunfall mit dem Mietwagen sind die im Versicherungsvertrag festgelegten Pflichten unbedingt einzuhalten. Dazu gehört unter anderem, dass Sie die Polizei verständigen und ein Unfallprotokoll ausfüllen – auch wenn kein weiteres Fahrzeug beteiligt ist. Andernfalls riskieren Sie, trotz Versicherung für den Schaden selbst aufkommen zu müssen. Zusätzlich sollten Sie den Vermieter umgehend über den Unfall informieren.
Bussgelder und Strafzettel: Wer zahlt?
Bei Verkehrsverstössen trägt der Mieter des Mietwagens die Verantwortung. Die Behörden erhalten die Daten des Fahrers direkt vom Autovermieter. In der EU wird die grenzüberschreitende Strafverfolgung von Verkehrssündern verstärkt. Viele Autovermieter erheben eine Bearbeitungsgebühr von etwa 40 Schweizer Franken für die Weiterleitung der Fahrerdaten. Diese Praxis ist umstritten. So hat die italienische Wettbewerbsbehörde im Juni 2022 entschieden, dass diese Gebühr in Italien illegal ist. In anderen Ländern bleibt sie jedoch bestehen, bis eine entsprechende rechtliche Entscheidung vorliegt.
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Fazit:
Bei der Anmietung eines Fahrzeugs im Ausland ist es entscheidend, gut informiert zu sein. Von der Buchung über die Abholung bis zur Rückgabe gibt es zahlreiche Hinterhalte, die unnötige Kosten verursachen können. Achten Sie auf Vertragsdetails, vermeiden Sie Zusatzversicherungen, und setzen Sie auf klare Tankregelungen wie Voll-voll. Im Falle eines Unfalls oder bei Verkehrsverstössen sollten Sie stets die vorgeschriebenen Schritte befolgen, um späteren Ärger zu vermeiden. Informieren Sie sich im Vorfeld über die Konditionen des Vermieters und bleiben Sie bei Abholung und Rückgabe aufmerksam. So geniessen Sie Ihren Urlaub ohne unerwartete Überraschungen.
FAQs:
Kann ich den Mietwagen schon vor der Anmietung auf Schäden überprüfen?
Ja, das sollten Sie sogar unbedingt tun. Fordern Sie vom Vermieter eine detaillierte Fahrzeugübersicht an, wenn möglich schon vor der Übergabe. Machen Sie vor der Abholung Fotos aus verschiedenen Winkeln, um den Zustand des Fahrzeugs zu dokumentieren. Auf diese Weise können Sie bei der Rückgabe etwaige Streitigkeiten über vermeintliche neue Schäden vermeiden.
Was passiert, wenn ich meinen Mietwagen früher zurückgebe?
In den meisten Fällen erstattet der Vermieter keine Kosten für die nicht genutzte Mietzeit. Einige Anbieter bieten jedoch spezielle Tarife mit flexiblen Rückgabebedingungen an. Prüfen Sie deshalb vor der Buchung die Stornierungs- und Rückgaberichtlinien im Vertrag. Eine frühere Rückgabe sollte zudem immer schriftlich bestätigt werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wie verhält es sich mit Verkehrsregeln und Mautgebühren im Ausland?
Die Verkehrsregeln und Mautgebühren können von Land zu Land stark variieren. Informieren Sie sich vor der Fahrt über geltende Vorschriften, Tempolimits und Mautstationen. In einigen Ländern sind Mautgebühren elektronisch erfasst und können über den Vermieter abgerechnet werden. Klären Sie dies vor Fahrtantritt, um späteren Stress zu vermeiden.
Kann ich meinen Mietwagen in einem anderen Land zurückgeben?
Eine länderübergreifende Rückgabe ist bei vielen Autovermietern möglich, allerdings oft mit erheblichen Zusatzkosten verbunden. Diese sogenannte „Einwegmiete“ ist meist teurer und sollte vor der Buchung genau geprüft werden. Fragen Sie den Anbieter nach den genauen Konditionen und möglichen Gebühren für die länderübergreifende Rückgabe, um Überraschungen zu vermeiden.
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